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Der 11. August 1999 gegen 1230 Uhr war einer der seltenen Tage, wo man auch in Deutschland - wenn das Wetter mitspielte - eine
totale Sonnenfinsternis erleben konnte. Schon am Vortag waren hunderttausende Menschen nach Süddeutschland gereist. Auch drei der Familie Surup starteten - trotz schlechter Sicht und
Regenschauern in Volkmarshausen - früh am Morgen in Richtung Süden. “Mut zur Lücke” - in diesem Fall zur Wolkenlücke - sagten wir uns. Da aus dem Autoradio die Verkehrsnachrichten von
stehendem Verkehr auf der A5 berichteten, fuhren wir, von Regenschauern begleitet auf der A7 in Richtung Süden, um die rund 100 Km breite Kernschattenzone zu erreichen. Gegen 1200 Uhr sahen wir,
dass die Wolkendecke aufriss. Schnell wurde ein Autobahnparkplatz auf der A7 zwischen Feuchwangen und Dinkelsbühl angefahren, und die Geräte wurden aufgebaut. Auch hunderte von anderen
Autofahrern warteten mit Sonnenschutzbrillen bewaffnet, auf das seltene Ereignis. Obwohl der Mond sich mehr und mehr vor die Sonne schob, die Sonnensichel daher immer schmaler wurde, war es immer
noch hell. Hervorgerufen durch ein eigenartiges, gelbliches Licht stellte sich eine merkwürdige Stimmung bei den Menschen ein. Auf der Autobahn war der Verkehr zum Erliegen gekommen, die
Fahrzeuge standen auf den Seitenstreifen. Um 1236 Uhr war es soweit - von einer Sekunde zur anderen wurde es Nacht - die “Schwarze Sonne” und die Sterne standen am Himmel. Es wurde still - auch
der Wind hatte sich gelegt - die Menschen waren von dem Naturereignis ergriffen. An diesem Standort dauerte die totale Finsternis ca. 30 Sekunden. Danach wurde es wieder schlagartig hell. “Als
wenn man wieder das Licht einschaltet”, sagte jemand. Die Sonne wurde noch eine Weile betrachtet, danach wurde eingepackt und die Heimfahrt Richtung Norden angetreten. Die Fotos und der
Bericht können das Ereignis nur unvollkommen widergeben, man muss es selbt erlebt haben.
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